Münster – Ich liebe die Rubrik „Zahl des Tages“. Sie ist in vielen überregionalen Tageszeitungen meist am Seitenrand zu finden. In dieser kleinen aber feinen Rubrik geht es nicht selten um so Skurriles wie beispielsweise die Zahl der Hirnhautentzündungen aufgrund von Zeckenbissen, die Zahl der Fotoabzüge in Deutschland in einem Jahr oder die Anzahl der abgeschlossenen Verträge für die private Riester Rente in Deutschland. Und was muss ich heute lesen? Die Zahl des Tages ist elf. Und die Erklärung lässt mich erschaudern. Denn elf der 2711 Betonquader des Holocaust-Mahnmals in Berlin haben bereits lange Risse, stellten Experten der Denkmalstiftung fest. Oh weia! Dabei war das Holocaust-Mahnmal erst vor neun Monaten eröffnet worden. Unzählige Tests und Expertisen hatten lange versucht herauszufinden, was der beste Beton für die Quader sein könnte. Eine Spezialfirma wurde mit der Herstellung des Betons beauftragt. Und jetzt das! Die Risse sollen durch den lang anhaltenden Frost in Berlin verstärkt worden sein. Da werden nun vermutlich wieder teure Verfahren, diesmal zur Verfüllung der Risse getestet. Eine Geldverschwendung ohne Ende. Die Betonindustrie in Deutschland kommt von ihren schlechten Schlagzeilen nicht los. Hiermit hat sie eine weitere.