Münster / Paris – Ja, es ist fünf vor zwölf. Aber das ist es schon lange. Viele Zeitungen schrieben in der letzten Woche von einem Hilfeschrei. Doch der in Paris veröffentlichte UNO-Umweltbericht ist wohl eher die am stärksten aufrüttelnde Alarmglocke, die die Menschheit je gehört hat. Der alte Sponti-Spruch: „Einer kann ja doch nichts machen – sagen hunderttausende“ darf nun nicht mehr als Ausrede dienen. Mit der Vogel-Strauß-Haltung muss endgültig Schluss sein. Der zweite Report des UNO-Klimagremiums IPCC hat es deutlich aufgezeigt: Die Klimakatastrophe ist menschengemacht. Und wer jetzt immer noch glaubt, dass Stürme wie „Kyrill“ ein Naturphänomen seien, die nur alle Jubeljahre einmal vorkommen, sollte sich schleunigst besser informieren. Ein Vorschlag: Der sehenswerte Dokumentarfilm des Ex-US-Präsidentschaftskandidaten Al Gore. Hier wird ein besorgniserregendes Szenario durchgespielt, was passiert, wenn sich die Haltung der Menschheit nicht ändert. Erschreckend. Man sollte wissen, dass ein Herumjetten in Billig-Fliegern ein Luxus ist, der direkt auf Kosten des Klimas geht. Auch der Besuch in einem Fast-Food-Restaurant beschleunigt die drohende Klimakatastrophe. Die großen Rinderherden der Fast-Food-Ketten in Südamerika sind zum großen Teil für den hohen Methangasausstoß verantwortlich. Und nicht zuletzt das Auto. Dieses ist zwar nur – im Gegensatz zu Industrie und Haushalte – mit einem geringen Anteil beteiligt, doch wer jetzt immer noch von einem Geländewagen träumt, die/der sollte sich nicht für einen Umweltengel halten.