Münster – Gleich zwei stürmische Ereignisse beschäftigten mich und zahlreiche andere Münsteraner am letzten Wochenende. Zum einen wurde auch die schöne Stadt Münster von Sturmtief „Kyrill“ hart getroffen, zum anderen tagte am vergangenen Samstag der Senat der Westfälischen Wilhelms Universität, um über die Einführung der Studiengebühren abzustimmen.
Erst kam der Orkan mit seiner gewaltigen Zerstörungskraft, dann zogen über 500 Studierende an die anfangs noch geheim gehaltene Tagungsstätte des Senats, um bei heftigem Wetter gegen die Einführung der Studiengebühren zu protestieren. Hatte „Kyrill“ seine ganze Kraft in Münster am Tag zuvor noch entfalten können, gelang dies nur einen Tag später auch den protestierenden Studenten. Die Einführung von 300 Euro Studiengebühren an der WWU Münster fand keine Mehrheit im Senat und ist somit erst einmal vom Tisch. Als Vertreter der Studentenvetretungen das Abstimmungsergebnis nach „draussen“ simsten, tobte ein weitere Orkan über Münster. Ein Orkan der Freude.
Doch jetzt kommen die Katastrophentouristen. Diejenigen, die sich zahlreiche Sturmschäden und über 10.000 umgeknickte Bäume in und um Münster ansehen wollen und diejenigen, die sich die Münsteraner WWU-Studierenden anschauen wollen. Letztere sind nun die, die als einzige im Bundesland NRW (noch) keine Studiengebühren zahlen müssen. Herzlich willkommen in der Studentenstadt Münster! Und übrigens: „Bei den Aufräumarbeiten in der Stadt Münster fällt jede Menge Schreddermaterial an, das unter anderem für Wege in Stadtparks benötigt wird, aber auch zu Holzpellets verarbeitet wird“, erklärt Franz-Josef Gövert vom Grünflächenamt der Stadt.