Das letzte Wochenende im Februar ist für einen Filmfan jedes Jahr reserviert – für eine große, vielleicht weltweit die größte medial begleitete Abend-Veranstaltung, wenn in Los Angeles die Oscars vergeben werden. Selbstverständlich bleiben Filmfans wach, wenn es etwa zwei Dutzend Male heißt: „And the Oscar goes to…“. Auch in diesem Jahr habe ich die Entscheidungen via twitter kommentiert, zuvor auf diversen Blogs und Internet-Seiten die Gewinner getippt und mich nachher über die Berichterstattung gefreut. Die neuen Entwicklungen im Bereich „Social Media“, die diese Auseinandersetzungen mit der Kunstform Film ermöglichen, sind ein Segen, nicht nur für die kulturelle Berichterstattung.
Als Freier Journalist lebe ich aber auch von meinen Aufträgen für die Tages- und Fachpresse sowie von meinen Filmkritiken für Off- und Online-Medien. Für mich gilt es, gerade im Bereich der kulturellen Berichterstattung, einem Trend entgegen zu wirken. Vielerorts wurde dieser mit einem Rotstift eingeleitet. Die Abonnenten-Zahlen bei den Tageszeitungen und Fachmagazinen sind bekanntermaßen rückläufig. Gespart wird meistens bei der sog. „Randberichterstattung“, also im Bereich Kultur-, in der IT- und der „Sonstiges“-Berichterstattung. Viele Meldungen, die in Tageszeitungen und auf deren Online-Auftritten veröffentlicht werden, kommen heute von Agenturen. Das führt oft zu einem Gesichtsverlust des Mediums. Das Print- und auch Online-Produkt droht, im medialen Einheitsbrei zu versinken. Ein Armutszeugnis.
In will an dieser Stelle versuchen, diesem Trend des „Gesichtsverlustes“ entgegen zu wirken. Meine Aufgabe kann beispielsweise darin bestehen, für Medien, die sich diesem medialen Einheitsbrei widersetzen, gezielt Werbung zu machen. Werbung kann beispielsweise auch durch Vernetzung geschehen. Den Anfang will ich machen, indem ich an dieser Stelle über meine zahlreichen Besuche in kulturellen Einrichtungen, wie Theatern, Ausstellungen oder Lichtspielhäusern kurz berichte und meine Texte für die entsprechenden Medien „an-teaser“.
Der Startschuss sollen meine Filmbesuche für die Wochenschau nadann… sein, über die ich an dieser Stelle jede Woche kurz zusammenfassend berichten werde. Drei Filme waren es beispielweise am Wochenende vor der Oscar-Verleihung. Auf die wenig kritische Dokumentation „Die Thomaner“ über den berühmten Leipziger Knabenchor (Kurzkritik dazu hier) folgte der gleichermaßen wenig erbauliche Hollywood-Thriller „Safe House„ mit Ryan Reynolds und Denzel Washington in den Hauptrollen, der zwar kurzweilige Unterhaltung bot aber nicht nachhaltig haften blieb (Kurzkritik dazu hier). Ein Glücksfall – und den gibt es zur Zeit immer öfter im Kino – war die rührende Liebesgeschichte „Glück“ von Doris Dörrie. Zusammen mit meiner Frau litt ich in der ausverkauften Abendvorstellungen mit der Prostituierten Irina und dem Herumtreiber Kalle, die in der Verfilmung einer Kurzgeschichte von Ferdinand von Schirach ihr Glück in der Liebe suchen. Genau der richtige Film zu zweit am Vorabend einer Filmpreisverleihung (Kurzkritik dazu hier).
Das soll es für´s Erste gewesen sein. Nächste Woche mehr an dieser Stelle. Dieser Blogeintrag wird über meine sozialen Kanäle (twitter, Facebook) verbreitet.