Münster – Die letzte Bastion scheint gefallen. Auch die Universität Münster bittet ab dem nächsten Wintersemester ihre Studierenden zur Kasse. Nachdem das Abstimmungsergebnis vor dem Schloss bekannt wurde, entlud sich die Wut bei den bis dahin friedlichen Demonstranten. Der Senat hat nach mehreren Anläufen (wie im Blog bereits besprochen) nun doch Gebühren beschlossen. In geheimer Abstimmung votierten die Senatsmitglieder denkbar knapp mit zwölf zu elf Stimmen für einen Studienbeitrag in Höhe von 275 Euro pro Semester. Die Regelung gilt für die nächsten beiden Jahre. Dann soll laut Satzung eine Zwischenbilanz gezogen werden. Enttäuschung machte sich bei den knapp 2500 Studierenden breit, die vor der Sitzung friedlich demonstrierend durch die Innenstadt bis vor das Schloss gezogen waren.
Von den 275 Euro Gebühren pro Student und Semester bleiben der Universität rund drei Viertel übrig. Die Uni ist verpflichtet, 23 Prozent in einen Ausfallfonds des Landes einzuzahlen. Außerdem fallen nach einer Schätzung einer Kommission rund 850.000 Euro pro Jahr Verwaltungsgebühren an. Das Geld darf die Universität nur für die Verbesserung der Lehre ausgeben. Über die Verteilung des Geldes soll eine Kommission entscheiden, die zur Hälfte mit Studierenden besetzt ist. Der vom Land vorgegebene Höchstbetrag von 500 Euro stand von vornherein in Münster nicht zur Diskussion. Das Rektorat hielt 300 Euro Gebühren pro Semester für angemessen. Mittwochabend setzte sich dann der Antrag der Gruppe der Professoren im Senat durch.