Münster – Die Kirchenbaenke waren leerer als sonst heute morgen im Gottesdienst der Petri-Kirche der Katholisch Studierenden Hochschulgemeinde zu Münster. Und das lag nicht am Wetter. Die fleißigen Kirchgänger sind momentan nicht allzu gut zu sprechen auf „ihre“ Institution. Williamson, Holocaust und Ratzingers Reaktionen; Stichworte, die wie Damokles Schwerter über den Köpfen der Kirchenoberen kreisen. Ein gefundenes Fressen für die Medien. Es läuft nicht gerade rund in der Öffentlichkeitspolitik des Vatikans. Pressevertreter klagen über zu wenig Informationen, das Oberhaupt der Katholischen Kirche, Papst Benedict, wird abgeschirmt und tritt zur Zeit von einem Fettnäpfchen ins nächste. Und die weißen Schäfchen sind ratlos. Pfarrer Siegfried Kleymann musste in seiner heutigen Predigt auf das Thema eingehen und forderte auf zum Miteinander, nicht zum Gegeneinander. Er zitierte einen Jesuiten aus Berlin mit den Worten: „In diesen Tagen gilt für Anhänger der katholischen Kirche: Auftreten, nicht austreten.“ Dem will ich mich hiermit anschließen. Und zusammen kriegen wir das schon hin mit der Öffentlichkeitspolitik.