Jede Zeit hat ihre passende (Film)Figur. Als sich Ende der 90er Jahre die Dot.Com-Blase aufblähte, ließ Hollywood mit „Cast Away“ Everybodies Darling Tom Hanks auf einer einsamen Insel stranden. Nur wenig später entschied sich Nicolas Cage in „Family Man“ für die Familie anstatt für die steile Karriere. Und als Gier und Machthunger den Finanzmarkt kollabieren ließen, erkannte Vielflieger Ryan Bingham, überzeugend verkörpert von George Clooney in „Up in the Air“, dass er als Verkörperung des globalen und flexiblen Kapitalismus am Ende ganz allein dastehen könnte.
Drei Jahre zuvor. Mitte der sog. „Nuller-Jahre“. Aron Ralston steht für die Generation „Ego“. Er ist ein Gesellschaftsverweigerer. Ein Abenteurer. Im Frühsommer 2003 stürzte der damals 27-jährige bei einer Solo-Tour im Bluejohn Canyon in Utah in eine Felsspalte. Dabei wurde sein Arm von einem gelösten Felsbrocken eingeklemmt. In seinem Buch „Im Canyon“ („Between a Rock and a Hard Place“) hat er seine Erlebnisse genauestens beschrieben. Inklusive seiner „Rettungsaktion“, in dem er sich den eingeklemmten Arm abtrennte.
Der britische Regisseur Danny Boyle, der für seinen letzten Film „Slumdog Millionär“ acht Oscars erhielt, setzt sich allzu gerne mit derlei Zeitfiguren auseinander. Oft geht es bei ihm zudem um die Frage, wozu Menschen in der Lage sind, wenn sie über sich selbst hinauswachsen. Die Herausforderung, diese wahre Geschichte von Aron Ralston filmisch umzusetzen, lag im Hinblick auf Boyles Oeuvre also nahe.
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